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Zecken

Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere und sind blutsaugende Parasiten. In Deutschland gib es verschiedene Arten, wobei der Holzbock (Ixodes ricinus) am häufigsten vorkommt. Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen:


Welche Krankheiten können nach Zeckenstichen auftreten?
In Deutschland treten überwiegend zwei Erkrankungen nach Zeckenstichen auf:

  • Borreliose (Erreger: Borrelia burgdorferi-Bakterium)
  • FSME (Erreger: FrühSommer-MeningoEnzephalitis-Virus)

Wo genau kommen Zecken vor?
In Deutschland kommen diese Zecken bis zu einer Höhe von ca. 1.500 m in freier Natur (Wald, Buschwerk, Wiesen) vor, aber auch in innerstädtischen Grünflächen wie Parks und Gärten.

Wie sind Zecken in Niedersachsen verbreitet?

Auch in Niedersachsen ist der Holzbock mit Abstand die häufigste Zeckenart. 2019 wurde der Landkreis Emsland vom Robert-Koch-Institut als FSME-Risikogebiet eingestuft. Dass 2021 und 2022 auch der SK Dessau-Roßlau und LK Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, 2022 Brandenburg mit drei Kreisen und der SK Solingen in Nordrhein-Westfalen vom RKI zu FSME-Risikogebieten erklärt worden sind verdeutlicht, dass das FSME Virus in den Zecken weiter nach Norden getragen wird. Das hängt unter anderem mit dem Klimawandel zusammen, durch den auch die nördlichen Regionen für Zecken einen attraktiven Lebensraum bieten. Vereinzelt werden in Niedersachsen auch tropische Zeckenarten gesichtet, die vermutlich durch Zugvögel eingetragen werden.

Zu welcher Jahreszeit sind Zecken aktiv?
Zecken werden bereits ab einer Außentemperatur von etwa 5°C aktiv und stechen vor allem vormittags und am frühen Abend. Die eigentliche „Zeckensaison“ ist in den Monaten März bis Oktober.

Wie finden Zecken ihre Opfer?
Die im Gras und auf Blättern sitzenden Zecken erkennen mögliche Opfer an Erschütterungen, Körperwärme und Duftstoffen. Vorbeikommende Menschen und Tiere streifen die Zecken ab.

Bevorzugen Zecken bestimmte Stellen am Körper?
Zecken suchen sich, nachdem sie abgestreift wurden, eine optimale Stichstelle für das Blutsaugen aus. Dies sind insbesondere Körperregionen wie Kniekehle, Leistenbeuge, Achselhöhle oder Haaransatz, also feuchtwarme Stellen.

Wie kann ich mich vor Zecken schützen?
Bei einem Aufenthalt im Freien, insbesondere beim Durchstreifen des Unterholzes bzw. einer Wiesenfläche, sollte möglichst helle (auf der Kleidung sitzende Zecken sind dadurch besser zu erkennen) Kleidung getragen werden, die den Körper vollständig bedeckt. Auch festes Schuhwerk ist sinnvoll. Darüber hinaus können zeckenabweisende Hautschutzmittel, die jedoch nur eine begrenzte Wirksamkeit haben, eingesetzt werden. Die wichtigste Maßnahme nach einem Aufenthalt im Freien ist jedoch, den ganzen Körper und die Kleidung gründlich nach Zecken abzusuchen. Wenn möglich, sollte die Kleidung gewaschen werden.
Gegen die Erkrankung FSME kann man sich durch eine Impfung vorbeugend schützen.

Wenn ich eine Zecke auf meinem Körper finde, wann und wie sollte ich diese entfernen?
Eine festgesaugte Zecke sollte immer möglichst schnell nach ihrer Entdeckung mit den Fingerspitzen, einer Pinzette oder einem anderen geeigneten Zeckenentferner (z.B. Zeckenkarte, -zange, -schlinge) entfernt werden. Dies geschieht, indem der Zeckenkörper so nah wie möglich an der Haut gefasst, vorsichtig gelockert und langsam von der Einstichstelle weg herausgezogen wird. Die Zecke darf dabei nicht gequetscht werden, da sonst deren infektiöse Sekrete in den menschlichen Körper gelangen können. Die Verwendung von „Hausmitteln“, wie z.B. Öl, Nagellack oder Klebstoff, ist unbedingt zu unterlassen. Wenn möglich, die Stichstelle anschließend desinfizieren.

Zecken   Bildrechte: NLGA
Zyklus des Holzbocks: Über die Jugendstadien (Larve und Nymphe) zu erwachsenen Zecken. Diese Entwicklung kann mehrere Jahre dauern und es sind 3 Blutmahlzeiten an drei verschiedenen Wirten (z.B. Maus, Katze, Hund, Mensch) erforderlich.
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