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Blei im Trinkwasser

Wichtigste Ursache für erhöhte Bleiwerte im Trinkwasser sind Hausinstallationen und Hausanschlussleitungen aus Blei, die teilweise noch bis Mitte der siebziger Jahre verbaut worden sind.

Blei ist ein Schwermetall mit verschiedenen schädlichen Wirkungen auf die Gesundheit. Es ist daher wichtig, die Bleiaufnahme insbesondere von Säuglingen und Kleinkindern zu minimieren.

Haus- und Wohnungseigentümer*innen sind dafür verantwortlich, dass die gesetzlichen Grenzwerte innerhalb des Hauses eingehalten werden. Deshalb sollten Trinkwasserinstallationen in Wohngebäuden, die bis Mitte der 1970er Jahre errichtet wurden, auf das Vorhandensein von Bleileitungen überprüft und Bleileitungen in der Hausinstallation durch Rohre aus unbedenklichen Materialien ersetzt werden.

Wie kann festgestellt werden, ob die Leitung aus Blei ist?

Als Eigentümer*in: Falls noch vorhanden, Einsicht in die Unterlagen vom Hausbau nehmen. Eventuell gibt es einen Installateur, der das Haus schon lange kennt und vielleicht bereits an der Hausinstallation gearbeitet hat? Hier könnte es sich lohnen nachzufragen. Bleileitungen lassen sich relativ leicht erkennen. Zwar sind die Wasserleitungen im Gebäude überwiegend unter Putz verlegt, im Keller und teilweise in der Wohnung liegen aber meist kurze Abschnitte nahe der Anschlüsse frei: Bleileitungen klingen beim draufklopfen nicht metallisch, sind silbergrau-matt, sind weich, lassen sich sehr leicht z.B. mit einer Münze einritzen sind biegsam, teilweise in geschwungenen Linien verlegt. Wenn Sie sicher gehen wollen: Lassen Sie sich bei der Kontrolle der Leitungen ggf. von einem Installateur begleiten.

Als Mieter*in: Hauseigentümer*in, Hausverwalter*in, Hausmeister*in fragen. Seit dem 01.12.2013 besteht seitens des Eigentümers eine Informationspflicht gegenüber dem/r Mieter*in, wenn bekanntermaßen Bleileitungen vorhanden sind. Außerdem können Sie als Mieter*in Ihr Trinkwasser auf den Bleigehalt untersuchen lassen.

Link zur Fotogalerie mit Beispielbildern.

Kann ich mein Wasser untersuchen lassen?
Trinkwasser kann auf den Bleigehalt hin untersucht werden. Die vollständige und rechtlich belastbare Untersuchung ist aufwendig und sodass sich möglicherweise zunächst eine etwas einfachere, orientierende Untersuchung anbietet.

Orientierende Untersuchung: Im Rahmen der Initiative für den Austausch von Bleileitungen bieten die Gesundheitsämter in Zusammenarbeit mit dem Landesgesundheitsamt (NLGA) eine kostengünstige Screening-Untersuchung auf Blei an. Das Ergebnis einer solchen Untersuchung ist zwar nicht mit den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung beurteilbar, kann aber Hinweise auf das Vorhandensein von Bleileitungen geben. Die Kosten hierfür betragen ca. 15 €, die Probe nehmen Sie selbst und versenden Sie per Post. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das für Sie örtlich zuständige Gesundheitsamt (Link zur Gesundheitsamtssuche des Robert Koch-Instituts). Teilweise bieten auch die zugelassenen Trinkwasserlabore (Nds. Landesliste für Untersuchungsstellen nach TrinkwV) oder die Wasserversorger kostengünstige Screening-Untersuchungen auf Blei an. Welche Trinkwasserlabore bei Ihnen in der Nähe sind, können Sie auch bei Ihrem Gesundheitsamt erfragen.

Untersuchungen zur Überprüfung der Einhaltung des Grenzwertes (UBA): Damit die Messergebnisse auch mit den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung beurteilt werden können, muss nach einer Empfehlung des Umweltbundesamtes (UBA) das zu untersuchende Wasser exakt vier Stunden in der Leitung gestanden haben. Zusätzlich muss die Wasserprobe von einem Probenehmer eines amtlich zugelassenen Labors genommen worden sein, damit sie rechtlich verwertbar ist. Da nach dieser Vorgabe sowohl vor der Standzeit des Wassers in der Leitung als auch danach jeweils eine weitere Probe genommen werden muss, fallen zusätzlich Kosten für die An- und Abfahrt an. Dieses Probennahmeverfahren wird von vielen zugelassenen Trinkwasseruntersuchungsstellen (Nds. Landesliste für Untersuchungsstellen nach TrinkwV) und teilweise auch von Ihrem örtlich zuständigen Gesundheitsamt angeboten.

Wer hilft bei Fragen zum Untersuchungsergebnis?
Bei auffälligen Werten kann Sie Ihr örtliches Gesundheitsamt beraten und weitere Maßnahmen zum Schutz Ihrer Gesundheit, wie z.B. eine eingehende Untersuchung des Trinkwassers, veranlassen. Die Gesundheitsämter überwachen die Einhaltung der Trinkwasserverordnung (Link zur Gesundheitsamtssuche des Robert Koch-Instituts).

Wer hilft Ihnen weiter bei Fragen rund um das Thema Blei im Trinkwasser/Bleisanierung?
Auskunft zu Installateuren vor Ort: Der Fachverband Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik (FVSHK) www.fvshk-nds.de oder www.trinkwasser-check-nds.de E-Mail: info@fvshk-nds.de Telefon: 0511 / 87973-0

Auskunft zu technischen Regeln Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. Landesgruppe Nord (DVGW) www.dvgw-nord.de E-Mail: info@dvgw-nord.de Telefon: 040 / 284114-0

Auskunft zu gesundheitlichen Fragen die örtlichen Gesundheitsämter (Link zur Gesundheitsamtssuche des Robert Koch-Instituts) und das Niedersächsische Landesgesundheitsamt.

Symbol Bleileitung
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