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Meningitis/Enzephalitis-Register (MERIN)

Die generelle Meldepflicht für virale Meningitiden/Enzephalitiden ist 2001 mit Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) weggefallen. Werden Einzelfälle nicht mehr gemeldet, werden räumlich bzw. zeitlich stärker verteilte Erkrankungshäufungen weder auf lokal-kommunaler Eben noch auf Landesebene erkannt. Daher wurde 2003 das Meningitis und Enzephalitis Register in Niedersachsen (MERIN) eingerichtet.

Das Ziel von MERIN ist eine möglichst vollständige Erfassung aller virusbedingten zentralnervösen Infektionen in Niedersachsen, um dadurch folgende Erkenntnisse zu gewinnen:

  • Erkennen lokaler Häufungen und Identifizierung des jeweils zugrundeliegenden Erregers
  • Aussagen über aktuell zirkulierende Enteroviren, beziehungsweise Erregervariabilität
  • Aussagen über Häufigkeit von auftretenden Defekten
  • Information bezüglich der aktuellen landesweiten Situation
  • Unterstützung der bundesweiten Enterovirus-Surveillance, die im Rahmen der Polioeradikation durchgeführt wird.

Um diese Ziele zu erreichen, bietet das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) allen pädiatrischen, neurologischen und internistischen Kliniken in Niedersachsen und Bremen eine unentgeltliche virologische Diagnostik für Patienten mit Verdacht auf aseptische ZNS-Infektion an. Insbesondere werden Stuhl- und Liquorproben mittels PCR, Anzucht und Typisierung auf Enteroviren untersucht. Dies beinhaltet auch eine Testung auf Polioviren. Den Befunden wird ein Fragebogen beigelegt, auf dem die behandelnde Ärztin / der behandelnde Arzt den klinischen Verlauf sowie die Abschlussdiagnose in Zusammenschau mit dem virologischen Befund rückmelden kann.

MERIN genießt eine hohe Akzeptanz bei den teilnehmenden Kliniken aufgrund des umfangreichen virologischen Diagnostikangebots. Die Abklärung viraler ZNS-Infektionen ist jedoch nicht nur klinisch von Interesse, sondern auch für den Infektionsschutz relevant: Das Auftreten neuer, in Deutschland bisher noch nicht beobachteter Enterovirusvarianten oder importierter Polioviren kann erkannt und zusammen mit dem Nationalen Referenzzentrum für Poliomyelitis und Enteroviren am Robert Koch-Institut weiter abgeklärt werden. Eine zeitnahe und qualitativ hochwertige Enterovirusdiagnostik ermöglicht die Überwachung der Poliofreiheit Deutschlands gemäß der globalen Polioeradikationsinitiative der WHO.

Bitte beachten: Wichtige Informationen für Einsender

Die Datenauswertung wird überarbeitet und steht daher zurzeit leider nicht online zur Verfügung.

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