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Erster Fall von Affenpocken in Niedersachsen aufgetreten

Nachdem in den vergangenen Tagen bereits Affenpockeninfektionen aus anderen Bundesländern gemeldet wurden, gibt es jetzt auch einen Fall in Niedersachsen. Bei einer Patientenprobe wurden im Labor des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes mittels PCR-Diagnostik heute Pockenviren tierischen Ursprungs nachgewiesen. Die nachfolgende Analyse zur speziellen Differenzierung auf Affenpocken ergab ebenfalls ein positives Ergebnis.

Bei der erkrankten Person handelt es sich um einen Reiserückkehrer aus Spanien. Es besteht ein möglicher Zusammenhang mit weiteren Affenpocken-Fällen, die im Mai 2022 in verschiedenen Ländern außerhalb Afrikas registriert worden sind. Das Gesundheitsamt des Landkreises Northeim, wo der Patient lebt, hat Schutzmaßnahmen für die betroffene Person ergriffen und führt jetzt eine Kontaktpersonennachverfolgung im Umfeld des Betroffenen durch. Eingebunden sind auch die Gesundheitsbehörden von Stadt und Landkreis Göttingen, da die Diagnostik bei dem Patienten von einer dort ansässigen Arztpraxis veranlasst worden ist.

"Es ist nicht zu befürchten, dass es zu einer stärkeren Ausbreitung der Krankheit in der Bevölkerung kommt, weil effektive Schutzmaßnahmen durchgeführt werden können,“ betont Dr. Fabian Feil, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes. „Eine Quarantäne des Patienten und seiner direkten Kontaktpersonen ist nun oberstes Gebot.“

Aktuell sind in Europa und jetzt auch in Deutschland Fälle von Affenpocken aufgetreten. Das Besondere an einigen dieser Fälle ist, dass sie nicht mit einer Reise nach West- und Zentralafrika in Verbindung stehen, wo das Virus endemisch ist. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und nur bei engem Kontakt möglich, insbesondere durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten, den typischen Hautveränderungen wie Bläscheninhalt und Schorf der Affenpocken-Infizierten.

„Viele Übertragungen erfolgten offenbar im Rahmen von sexuellen Aktivitäten, aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern hatten“, erläutert Dr. Fabian Feil. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist daher wichtig, dass sich diese Personen bei Auftreten von Krankheitssymptomen sofort bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt vorstellen. Sollte sich der Verdacht erhärten, muss gemeinsam mit dem Gesundheitsamt das weitere Vorgehen, insbesondere Diagnostik und Infektionsschutzmaßnahmen, besprochen werden.“

Die Zeit vom Kontakt bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt zwischen sieben und 21 Tagen. Erste Symptome der Krankheit sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Danach entwickeln sich rasch Hautveränderungen und Läsionen (kleine Wunden) an der Mundschleimhaut. In der Folge kommt es zu typischen Hautveränderungen, die sich von fleckigen Rötungen zu Knötchen, Bläschen und Krusten entwickeln.

Artikel-Informationen

erstellt am:
31.05.2022
zuletzt aktualisiert am:
07.06.2022

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