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„Zecken sind inzwischen ganzjährig aktiv“ – Landesgesundheitsamt rechnet in diesem Jahr mit großer Population

Milde Temperaturen machen es nicht nur Zecken leichter, zu überwintern. Auch die potenziellen Wirte der Blutsauger profitieren von dem warmen Winter, wodurch die Zecken auf ein größeres Nahrungsangebot stoßen. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt rechnet deshalb mit einem zeckenreichen Jahr 2024. „Die typische Zeckenzeit von März bis September gibt es quasi nicht mehr“, sagt Dr. Masyar Monazahian, Virologe am NLGA, und ergänzt: „Aufgrund des Klimawandels sind Zecken inzwischen ganzjährig aktiv und stellen zu jeder Jahreszeit ein gesundheitliches Risiko dar. Wir beobachten auch, dass sich die von Zecken übertragbare Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, aus den südlichen und südöstlichen Bundesländern immer weiter in den Norden verbreitet. In ganz Deutschland kann mittlerweile das FSME-Virus in Zecken nachgewiesen werden, weshalb bestimme Personengruppen eine Impfung in Betracht ziehen sollten.“ Mit dem Landkreis Emsland hat auch Niedersachsen seit 2019 ein Risikogebiet für die FSME, die in schlimmen Fällen zu Hirnhautentzündungen oder Lähmungen führen kann. Menschen, die in einem Risikogebiet leben, eine Reise in ein Risikogebiet planen oder sich viel in der Natur aufhalten, wird deshalb eine Impfung gegen das Virus empfohlen.

Neben der FSME kann ein Zeckenstich eine Borreliose zur Folge haben, die sich in der Regel durch grippeähnliche Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen äußert, aber auch zu dauerhaften Nervenschäden führen kann. Eine Borreliose wird von Bakterien (Borrelia burgdorferi) ausgelöst und ist nicht immer leicht zu diagnostizieren. Im Gegensatz zur FSME gibt es bislang gegen die Borreliose keine Impfung. Allerdings werden die Borrelien frühstens zwölf Stunden nach dem Stich übertragen, weshalb das rasche Entfernen der Zecke enorm wichtig ist. Nach Aufenthalten im Freien sollten sich Menschen immer gründlich nach Zecken absuchen. Einen guten präventiven Schutz bietet darüber hinaus auch festes Schuhwerk und lange Kleidung – Zecken wandern nämlich in der Regel beim Durchstreifen von Gräsern auf den Menschen über und können somit daran gehindert werden, an die Haut zu gelangen. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Landesgesundheitsamtes, insbesondere auf dem Flyer „Gesundheitsrisiko Zeckenstich“.

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